Supesharu ressun: Hentai sei-kyôiku

(Japan 1990)

 "Die Götter haben einen Nevervenzusammenbruch", so kann man den Filmtitel übersetzen. Man könnte auch schreiben Film sucht Plot. Ob es sich bei diesem Film der beiden Filmemacher Hisayasu Satô und Shûji Kataoka um einen Pinku (die japanische Spielart eines Softcore)  oder eine wissenschaftliche Diskussion über übernatürlichen Horror handelt, kann hier wohl nicht entscheiden werden. Vielleicht sollte man es auch nur als eine Meditation über ein Schüler-Lehrer-Verhältnis betrachten, dass dann irgendwann außer Kontrolle geraten seinen werden könnte. Irgendwie steht dieser Film zwischen Medienkunst wie Belle de Nature und einem avantgarde-Porno wie Bacchanale. An anderen Stellen hat man den Eindruck, das R. P. Kahl sich dieses erinnert hat, als es sein Bedways gedreht hat, die Szene, in der da der Geschlechtsverkehr stattfindet, hat vom Dekor  und der Beleuchtung eine gewisse Ähnlichkeit. Dies könnte allerdings auch daran liegen, dass es in beiden Fällen um Dreharbeiten geht.


 Japan hat vielleicht die weltweit seltsamste Filmzensur. Nacktheit war in der bildenden Kunst nie ein Problem, auch die Badekultur war für europäische Verhältnisse[1] extrem freizügig, doch irgendwie kam es unter der amerikanischen Besatzung nach 1945 auf, den amerikanischen Puritanismus zu kopieren und seit dem, man spielt ja jetzt auch Baseball auf einem sehr hohen Niveau, ist es nicht erlaubt die äußeren Sexualorgane auf der Leinwand darzustellen – auch in Pornos. Diese Pixelblöcke sind natürlich ästhetisch mehr als störend, weswegen man sie in diesem Film durch Kameraeinstellungen und Montage vermeidet. Dass der Sex hier zwischen zwei Frauen stattfindet und der Gatte der älteren da eigentlich nur das dritte Rad am Wagen ist, kann man all die genretypischen Aktionen so filmen, dass man ästhetisch schön bleibt. „Die haben auch Gesichter“ meint der Produzent in 42nd Street zu seinem Finanzier, als dieser sich an den Beinen der Chorusgirls ergötzt, und wie Machaty 1933 in Ekstase bewies, kann auch das Gesicht einer Frau sehr viel über ihr Sexleben erzählen.


[1] In Bayern war es auf dem katholischen Land bis in die 1930er üblich, dass Schwimmbäder entweder nur für Männer oder nur für Frauen geöffnet wurden, entsprechende Regelungen wurden um Regensburg auch für Badeseen polizeilich durchgesetzt. 

IMDB-Link: https://www.imdb.com/title/tt0291494/reference/

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