(USA 1934)
Nein, bei diesem Film geht es nicht um den Vorbenutzer des TLA unserer Milchviehhalter, auch wenn der Film ein wenig an einen anderen möglichen, aber zur Zeit ebenso illegalen Benutzer anspielt. Aber dieser Film ist eine Pre-code-Komödie aus Hollywood, die so gerade vor Torschluss an den Zensoren vorbeikam. Und wie es sich für eine Komödie gehört, nimmt man so ein paar damalige Modetrends[1] ein wenig auf die Schippe. 1932 waren die Olympischen Spiele in Los Angeles, die nicht nur ein paar neue Filmstars schufen, von dem wir den unbekannteren der beiden Schwimmer wir hier im Film erleben[2]. Sinnigerweise beginnt auch dieser Film im Gefängnis, aus dem die zwei Trickbetrüger Larry Williams (Robert Armstrong), bekannt aus King Kong, und Jean Strange (Gertrude Michael), wir kennen sie aus Murder at the Vanities, entlassen werden, die nach kurzer Kabbelei ein neues Geschäftsmodell ausprobieren – ein Fitnessmagazin, den er weiß, dass diese zu einem guten Teil nur der Bilder wegen gekauft wird, und sie kann dieser Argumentation, wie uns Kinozuschauern beim Betrachten der Zuschauer im olympischen Schwimmstadium deutlichst demonstriert wird, sehr gut folgen. Ja, Gertrude Michael gäbe eine sehr gute Großherzogin von Gerolstein[3] ab. Zwei der Goldmedaillen Gewinner, den Schwimmer Don Jackson (Buster Crabbe) und die Turmspringerin Barbara Hilton (Ida Lupino) kann man als Redakteure für das frisch erworbene Fitnessmagazin gewinnen, was dann durch den dadurch überzeugten Dan Healy (James Gleason), den dritten der Trickbetrüger, der es bislang geschafft hat, immer rechtzeitig das sinkende Schiff zu verlassen, um nicht verhaftzu werden, gekauft wird. Dass Barbara Hilton ihre Cousine Sally Palmer (Toby Wing) im Schlepptau hat, und diese auch gleich als Sekretärin eingestellt wird, ist nicht nur für das Publikum von Vorteil. Doch unter solchen Bedingungen kann kein aufrichtiges Fitnessmagazin florieren und die verantwortlichen Redakteure erkennen mehr und mehr, dass sie nur als Feigenblätter dienen, doch am Ende siegt dann natürlich doch die Moral. Das Ziel der satirischen Seitenhiebe war ein Fitnessguru der damaligen Zeit, Bernarr Macfadden, der seine Ideen in seinen heute immer noch antiquarisch auf eBay gehandelten Magazinen wie Physikal Culture vertrieben hat. Ach, ja, die andere illegale Organisation würde in Horst Wessels Fußstapfen treten – der Säulenheilige des SA starb ja in einer Auseinandersetzung unter Zuhältern.
[1] Nicht, dass es diese heute nicht mehr gibt, im Gegenteil. Allerdings geht der Trend heute eher von der anderen Seite des politischen Spektrums aus, obwohl die selben völkischen Ideale dahinter stecken.
[2] Der andere, weit bekanntere der beiden Schwimmer, schwang sich als Tarzan von Baum zu Baum: Johnny Weismüller.
[3] Zumindest in der Köplinger Inszenierung aus Dresden, respektive München von 2020, bzw. 2023, allerdings der Film ist keine Operette oder ein Musical.
IMDB-Link: https://www.imdb.com/title/tt0025755/reference/
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