Minikiller

(Deutschland 1969)

„Mrs Peel, wir werden gebraucht.“ 

Oh, sorry, falscher Film. Als ich diesen Film das erste mal gesehen habe, konnte ich zwar die Hauptdarstellerin optisch eindeutig identifizieren, aber die Angaben zum Vorfilm gingen vollkommen gegenüber dem Hauptfilm Modesty Blaise unter[1], und damals war der Datenbestand der IMDB noch relativ dünn, wenn es sich um obskure Filme handelte. Und obskur war er, dieser Vorfilm auf 8mm, dass mir von verschiedener Seite versichert wurde, diesen gäbe es gar nicht. Biographien von Diana Rigg gaben diesen Stimmen erstmal recht, sie selbst scheint diesen Film bewusst(?) verdrängt zu haben. 

Nun werfen wir mal einen Blick auf diesen Stummfilm, der von den Produzenten dafür gedacht war, ihn an Tankstellen zu zeigen, während die Kunden auf den Service (Benzin, Kühlwasser, Scheibenreinigung) warten und vielleicht auch noch einen Kaffee oder ein sonstiges Getränk konsumieren – Selbstbedienung an Tankstellen kam ja erst Anfang der 1970er in Mode - und was lag da näher als an die damals beliebten Agentenfilme und Krimis anzuschließen.

Vom Setting könnte es tatsächlich fast eine Episode aus Mit Schirm, Charme und Melone sein[2], die man der Sparsamkeit ohne ihren Hauptstar Patrick MacNee und Dialog und sonstigen Sound gedreht hat. Der Film hat trotz seiner schäbigen Machart seinen Charme, was wohl hauptsächlich an der Qualität seiner Hauptdarstellerin liegt.

[1] Ich habe keine Ahnung, ob damals alle 4 Rollen gezeigt worden sind, so kurz ist Modesty Blaise ja auch nicht, und das Werkstatt Kino arbeitet mit Vorstellungszeiten um 21:00 und 23:00 Uhr.

[2] Diana Rigg war 1969 gearde aus dieser Serie ausgestigen um eine eigenständige Filmkarriere zu betreiben, die weniger mit ihren Theaterspielplan interferrierte.

IMDB-Link: https://www.imdb.com/title/tt0456057/reference/

Die Indexierung befindet sich hier: https://verfuehrungzumfilm.wixsite.com/exkursionen/post/minikiller