Malta GC

(UK 1942)

Stiff upperlip – immer einer steife Oberlippe bewahren, auch wenn einem alles um die Ohren fliegt, das ist es was das Britischsein aus macht.
Malta ist eine kleine Insel, etwa 80 Kilometer südlich von Sizilien, die seit dem Mittelalter als Marinebasis Italien schützt, weswegen sich die Johanniter, nachdem sie aus Jerusalem (1291), von Rhodos (1522) nach Malta vertrieben worden waren, dort niederließen, nur um 1798 von Napoleon nach Rom in den zweiten Stock eines Bürogebäudes umgezogen worden sind. Die Hauptstadt La Valetta hatte zwar knappe 1000 Kanonen zur Verteidigung, aber kaum Personal um sie zu bedienen. Und ja, da die Französische Flotte bei Aboukir (1798) und Trafalgar (1805) von den Briten geschlagen wurde, ist sie seit 1800 unter britischer Kontrolle. Da sie mitten auf dem Weg zwischen Suezkanal und Gibraltar lag, war sie eine der wichtigsten Positionen im britischen Empire. Andererseits störte sie extrem die Verbindung Italiens zu ihren im Krieg 1912 vom Osmanischem Reich eroberten Besitzungen in Libyen. Als sich nun Mussolini 1940 entschloss auch noch in den zweiten Weltkrieg einzusteigen, und sich an der libysch-ägyptischen Grenze und in Griechenland eine blutige Nase holte, erwies sich Malta als gefährliche Bedrohung für die Italienischen Operationen im Mittelmeerraum. Zwar konnte es erstmal durch Luftstreitkräfte neutralisiert werden, aber 1941 wurde es bedrohlich für den Nachschub des deutschen Afrikakorps, worauf man in Berlin und Rom entschied, diese Insel jetzt ernsthaft zu bombardieren und auszuhungern.

Als Churchill 1940 einen neuen örtlichen Oberbefehlshaber eingesetzt hatte, war allen beteiligten klar, dass dies das undankbarste Kommando überhaupt war, was es im britischen Empire gab, es war mehr als wahrscheinlich, dass dieser die Insel an Italien übergeben musste, und dennoch, durch viel Glück und etwas Können kam es nie zum äußerstem.
Für das Überleben unter ständigen Luftangriffen unter Hungerrationen verlieh die britische Krone der gesamten Insel die höchste Auszeichnung, das Georgs Kreuz, abgekürzt GC.

Um diese Ehre zu feiern und um ein Monument des Durchhaltewillens zu setzten wurde dieser Film gemacht und der Master of the King's Music, Arnold Bax schrieb die Musik dazu. Sehen wir in Feuertaufe und Sieg im Westen wie sich die deutsche Luftwaffe und Wehrmacht in der Offensive gerne sehen wollte, zeigt uns dieser Film wie sich die andere Seite eines derartigen Angriffs in der Defensive sah. Wochenschaukameramänner von Pathe und Soldaten versuchen ein Bild einer Normalität zu zeichnen, die sich nur noch unter größten Mühen aufrechterhalten lässt. Schulunterricht zwischen Bäumen wechselt mit feuernder Flak und kreischenden Bomben, Schiffe im Hafen werden unter laufenden Luftangriffen entladen und ja, auch dieser Film ist laut[1], aber das hat nichts mit der Musik zu tun, das ist einzig die Folge des Krieges. 

[1] Ja, ich spiele hier auf meine Kritik zu Stukas an. 

IMDB-Link: https://www.imdb.com/title/tt0035022/reference/

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